MRSA - eine Bedrohung? Begriffsbestimmung: MRSA ist die Abkürzung von Multiresistenter Staphylococcus aureus. Die Staphylokokken sind die alltäglichen Eiterbazillen, die in vielen Abszessen zu finden sind. Durch die in den letzten Jahrzehnten weltweit routinemäßig und viel zu häufig angewandten
Antibiotika sind nämlich immer mehr Krankheitskeime, in diesem Fall die Bakterien, gegen die gängigen Antibiotika unempfänglich (= resistent) geworden. Das bedeutet allerdings nicht, dass ein resistentes Bakterium von Natur aus aggressiver oder gefährlicher als das ursprüngliche Bakterium wäre. Der einzige Unterschied ist, dass es mit
manchen Antibiotika nicht mehr behandelt werden kann. Ein kleiner Abszeß heilt aber auch ohne Antibiotika aus, eventuell muss der Abszess dazu chirurgisch eröffnet werden, was in kleinem Maßstab zum Beispiel bei Aknepusteln von fast jedem gemacht wird. Insofern sind gesunde Menschen durch diese resistenten Keime gesundheitlich nicht gefährdet.
Ei n Problem stellt lediglich die Therapie einer schweren MRSA-Infektion dar, da dann die üblichen und preisgünstigen Antibiotika nicht mehr helfen, sondern seltene, schwer zu verabreichende, nebenwirkungsträchtige und teure Antibiotika verordnet werden müssen. Dies ist in Krankenhäusern und Pflegeheimen ein Problem, weswegen dort unter allen Umständen die Weiterverbreitung auf andere anfällige Patienten vermieden werden muss. Dies sind vor allem Patienten in Intensivstationen und nach Operationen, generell alle Patienten mit Fremdkörpern im Körper wie Katheter, Ernährungssonden, Beatmungsschläuchen, Infusionsbestecken etc. Genau dort können sich speziell die Staphylokokken einnisten und bei
schwerkranken Patienten bösartige Infektionen verursachen. Deswegen die eingehenden Vorschriften bei MRSA-Patienten mit Schutzkitteln, Handschuhen, ständiger Händedesinfektion, die auf den ersten Blick erschreckend aussehen mögen, aber zur Verhinderung der Weiterverbreitung dieser Bakterien unerlässlich sind. Hier erfahren Sie Näheres |