Praxis der Insulinspritzen Die Insulin-Injektion darf nicht immer an den gleichen
Stellen gemacht werden, weil dann dort eine deutliche, auch kosmetisch störende Hautverhärtung (Lipodystrophie) auftritt, die die Resorption von Insulin zunehmend erschwert und weswegen Insulin dann zunehmend weniger wirkt. Aus den Beinen wird Insulin langsamer resorbiert, daher immer die Abenddosis in die Beine geben, damit die Wirkung länger, also über die Nacht anhält, während die Tagesdosis besser in den Bauch gemacht wird, um schneller zu
wirken. Ohne festen Plan haben die meisten Menschen die Tendenz, in ihre individuellen Lieblingspunkte viel häufiger zu spritzen als anderswo und dann dort den obengenannte Hautschaden zu provozieren. Damit die Injektionsstellen regelmäßig abgewechselt werden, empfiehlt sich beim Diabetes mellitus ein Spritzenplan Zur Nacht
an die Oberschenkel: montags: OS re oben dienstags: OS re Mitte mittwochs: OS re unten donnerstags: OS li oben freitags: OS li Mitte samstags: OS li unten sonntags: OS re oder li innen.
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in den Bauch: montags: Bauch re außen, dienstags: re Mitte, mittwochs: re innen, donnerstags: Mitte, freitags: li innen, samstags: li Mitte, sonntags: li außen.
morgens: jeweils Oberbauch, mittags: jeweils Mittelbauch abends: jeweils Unterbauch Korrekten -Spritz-Eß-Abstand einhalten: Nach der Insulinspritze muß unbedingt gegessen werden, da sonst das Insulin den Blutzucker zu tief senkt und eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) droht. Andererseits muß das Insulin aber nach der Spritze erst langsam in das Blut fließen, bis es dort
wirken kann. Dies dauert je nach Insulin unterschiedlich lang. Wenn der Diabetiker gleich nach der Spritze ißt, ist noch nicht genug Insulin im Blut und der Blutzucker geht daher in der Zwischenzeit zu sehr hoch. Bei klassischen Insulinen ist der korrekte Spritz-Eßabstand eine halbe Stunde, bei den schnell wirkenden Insulinen, den sogenannten Eß-Insulinen, sollte ca. 15-20 Min. gewartet werden. zum Anfang
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